La Réunion – Tag 4│Von grünen Tälern und tosenden Wasserfällen

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Heute müssen wir uns wieder von der Villa des Cannes verabschieden. Unser Weg führt uns als nächstes in den Osten der Insel, zur Diana Dea Lodge. Hoch über dem Meer thront sie mit einem herrlichen Panoramablick auf den Ozean mitten im Grünen.

Doch bevor wir uns dort niederlassen, schlagen wie uns zum ersten Mal unseren kurvigen und steilen Weg ins Landesinnere. Als erstes nehmen wir uns damit den Cirque de Salazie vor, den am einfachsten zu erreichenden Talkessel des Piton des Neiges. Hier beherrschen grün bewaldete Berghänge das Bild soweit das Auge reicht – einzig unterbrochen von dutzenden Wasserfällen aller Größe und bunten kreolischen Dörfern. Das bekannteste – Hell-Bourg, „das schönste Ort Frankreichs“. Und wirklich finden sich hier kleine kreolische Holzhäuschen in allen Farben des Regenbogens. Allerdings ist das ganze auch am gefühlten Ende der Welt noch sehr touristisch angehaucht (selbst der in die Tage gekommene Apotheker spricht ein für Franzosen unüblich passables Englisch) und irgendwie habe ich mir dann doch mehr erwartet. Jedenfalls bekommen wir hier endlich unser landestypisches Carri, eine Art Eintopf (in diesem Fall mit Hühnchen bzw. Fisch) mit Reis und Bohnen. Das Restaurant Chez Alice bietet uns für dieses schmackhafte Essen das ideale schattige Plätzchen, als vorübergehenden Zufluchtsort vor der schweißtreibenden Hitze. Denn hier auf über 800m ist nichts zu spüren vom milderen Klima des Landesinneren und das Thermometer klammert sich mit gnadenloser Beharrlichkeit an der 29°-Marke fest.

Auf unserem Rückweg aus dem Talkessel, halten wir dann am wohl bekanntesten Wasserfall im Cirque de Salazie, dem Voile de la Mariée. Es gibt hier nur eine vergleichsweise kleine Parkbucht, bei der man zu touristischen Stoßzeiten sicher etwas Glück auf einen freien Platz mitbringen muss. Dafür kann man dann den Wasserfall ohne großen Fußweg direkt bewundern – ideal also für Urlauber mit Kleinkind.

Zurück auf der Route Nationale besichtigen wir dann noch die Coopérative Pro Vanille. Hier wird die berühmte Bourbon-Vanille aller Produzenten der gesamten Insel nach der Ernte weiter verarbeitet. Die etwa 45-minütige Führung wird nur auf französisch oder englisch angeboten, allerdings berichtet uns unsere Führerin stolz, dass sie sich gerade darauf vorbereitet, den Rundgang zukünftig auch in Deutsch leiten zu können. Aber auch in Englisch ist sie gut zu verstehen und am Ende gibt es sogar einen ca. 10-minütigen Film auf Deutsch, der Geschichte, Anbau und Weiterverarbeitung der Vanille und somit alles Wissenswerte zeigt.

Alles in allem sehr empfehlenswert und eigentlich ein Muss für alle Besucher der ehemaligen Ile de Bourbon, um diese faszinierende Prozedur und damit vorallem auch den hohen Preis dieses Produkts nachvollziehen zu können.

Zum ersten Mal erleben wir hier und auf unserer Weiterfahrt zur Diana Dea Lodge einen kurzen Regenschauer und etwas erfrischenden Wind. Nach einer langen, sehr engen und kurvigen Auffahrt, lassen wir das Eingangstor der Lodge und unseren Willkommensdrink am offenen Kamin (bei 24 Grad Außentemperatur!) hinter uns und fallen für heute müde in unsere Betten.

 

 

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