La Réunion – Tag 9│Auf löchrigen Pisten zum Piton de la Fournaise

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Einen Schnellstart schaffen wir auch heute wieder einmal nicht und so sind die Hoffnungen eine gute Sicht auf den Vulkan zu bekommen von Anfang an nur sehr gering. Die Straße ins Landesinnere erweist sich diesmal als wesentlich angenehmer, als die Zufahrt in den Talkessel von Cilaos. Jedenfalls so lange, bis sich vor uns die spektakuläre Mondlandschaft des Plaine des Sables auftut. Schon von oben wundern wir uns, warum die Autos die Ebene so langsam durchqueren. Als wir auch die letzten Serpentinen hinter uns gebracht haben, wissen wir jedoch schnell, warum. Zwar haben wir schon von oben gesehen, dass es ab hier nur noch Offroad weiter geht, dass der Weg aber jeden guten Schweizer Käse in den Schatten stellt, offenbart sich uns erst jetzt. Schlagloch um Schlagloch reiht sich hier aneinander, eine solche Piste habe ich noch nicht einmal in Australien erlebt! Die Durchquerung dauert Ewigkeiten, aber die Landschaft ist einfach so faszinierend, dass man sogar in Kauf nimmt, sich Beulen vom Autodach zu holen.

Endlich am Parkplatz des Pas de Bellecombe angekommen, ist das Wetter alles andere als einladend, das Auto überhaupt zu verlassen. Es nieselt und alles ist in dichten Nebel gehüllt. Aber nachdem wir diese Anfahrt schon hinter uns gebracht haben, müssen wie auch da nun einfach durch. Wir schwingen uns also mit kurzen Hosen in unsere Regenjacken und stapfen los. Schon am ersten Aussichtspunkt ist alles grau. Wir starren einige Minuten ins Nichts und sind schon kurz vorm Umkehren, als sich nur für wenige Augenblicke ein Loch in der Wolkenwand auftut und uns einen kurzen Blick auf die Vulkanebene ermöglicht. Wir nehmen das aufgeregt als Zeichen des Schicksals und stapfen doch noch weiter Richtung Pas de Bellecombe. Der Weg ist sehr steinig und immer wieder müssen wir den Kleinen ein Stück tragen. Nach einer Hinweistafel geht es noch ein Stückchen weiter, bis man das schwarze Tor erreicht, das bei einem drohenden Vulkanausbruch geschlossen wird. Direkt dahinter befindet sich der Aussichtspunkt Pas de Bellecombe, der einen Blick über die gesamte Vulkanebene ermöglicht. Wenn, ja wenn da nicht die Wolken wären.

Aber so schnell geben wir inzwischen nicht mehr auf und schon bald sind wir ganz aus dem Häuschen, als sich schemenhaft der kleine Nebenkrater Formica Leo zeigt. Die Nebelwand reißt nun immer wieder auf und ermöglicht uns zwischendurch für kurze Zeit sogar ziemlich klare Sicht – und eigentlich ist das ganze so ja auch viel spannender. So spannend, dass wir uns ziemlich nass regnen lassen, bevor wir uns losreißen und den Rückweg antreten. Zurück am Auto sind wir zum ersten Mal in diesem Urlaub fast schon froh ins Warme zu kommen. Aber eigentlich ist es nur die Nässe, die uns in den Gliedern sitzt, denn selbst bei 12 Grad lässt es sich in kurzen Hosen gut aushalten.

 

 

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