So langsam mausern wir uns zu echten Packprofis. Auf unserer bislang längsten Bulli-T6our, haben wir es augenscheinlich geschafft, das wenigste Gepäck mitzuschleppen oder uns durch geschicktes Verstauen zumindest dieser Illusion hinzugeben. Und das trotz einer riesigen Lebensmittel-Kiste.
Bei Regen (der natürlich ausgerechnet zum Start unserer Packaktion einsetzt) verlassen wir nun Frankfurt in Richtung Norden. Passagier Nr. 1 verlässt uns bereits auf Frankfurter Stadtgebiet ins Land seeligen Schlummers.
Angekommen im tiefsten Wald, erreichen wir einen Campingplatz mit Gaststätte…vielleicht mit Gaststätte, denn auf Nachfrage, ob heute denn geöffnet sei:
Sie: „Eigentlich wollten wir heute nicht…“
Er: „Aber du wolltest doch heute Frikadellen machen?“
Sie: „Ah nö…“
Er: „Ich dachte doch…“
Sie: „Eigentlich nicht, aber ich kann auch machen.“
Wir: „Wegen uns müssen sie nicht extra…“
Sie: „Nee, nee, es kommen dann ja auch noch mehr…“
Pünktlich um 17.30 Uhr beginnt der Feierabend-Umtrunk an der Open-Air Bar. Aufgereiht an der Bar, leisten uns die neugierigen Blicke fünfer Camping-Rentner Gesellschaft, während wir – fast alleine – die herrlich leckeren Frikadellen mit Ketchup verspeisen. Gestern gab es Koteletts, berichtet uns einer der Camper-Opis. Die fehlende Beilage in Form von Nudeln bereiten wir uns im Anschluss in unserem Bus zu, um doch noch satt zu werden.
Die konträre „Architektur“ des Campingplatzes schwankt zwischen heruntergekommenen, maroden Wohnwagen und Hütten, überwucherten Plätzen und super idyllischen mit Hecken eingefassten Parzellen. In den Sanitäranlagen kommt Retrostimmung auf angesichts der Dusch- und Fönautomaten („Made in West-Germany“), die dir 50 Pfennig abzutrotzen versuchen.
Alles in allem ist es jedoch sauber und freundlich und durchaus für einen Zwischenstop geeignet. Morgen geht es weiter auf die Insel Fehmarn.
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