Bullis erster Tag

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Endlich war er da…der Tag, an dem unser Dicker an uns übergeben werden sollte. Schneller als gedacht ist er schlussendlich fertig geworden. Wir machten uns also frühmorgens auf den langen Weg von Frankfurt nach Hannover. Mit dem Zug sollten wir dieses erste Teilstück unserer Reise zurücklegen. Es begann auch alles prima, das Wetter war endlich mal sonnig und warm und fast hätten wir Hannover auch glücklich erreicht. Fast! Denn 20 Minuten vor unserem Ziel blieb plötzlich der Zug im Nirgendwo stehen.

Die Klimaanlage, die schon von Beginn der Fahrt an in unserem Abteil ihren Dienst verweigerte, blieb auch weiterhin stumm. Die nicht vorhandenen Fenster geschlossen. Die resolute Zugbegleiterin kündigte an, mit dem Zugführer den defekten Wagon begutachten zu wollen. Meine Hoffnungen ruhten auf ihrem sicher mit Bravour gemeisterten Maschinenbaustudium und einem nicht allzu schweren Schaden. Doch einige Zeit später stand dann fest…wir brauchen einen Ersatz-ICE aus Hannover. Die resolute Zugbegleiterin erklärte uns in militärischem Tonfall, dass wir auf weitere Instruktionen ihrerseits bezüglich der Reihenfolge des Verlassens des Zuges zum Umstieg in den Ersatzzug zu warten haben und ließ uns dann alleine am bisher wärmsten Tag des Jahres…in einem unklimatisierten und bis zum letzten Platz besetzten Abteil.

In den darauf folgenden Minuten scheint dem Zugteam eine regelrecht geniale und zeitsparende Idee gekommen zu sein, denn plötzlich hieß es, dass wir nicht mehr umquartiert, sondern abgehängt würden und zwar vom defekten 1. Wagon. Die Lok solle anschließend zurückkommen und uns weiter nach Hannover ziehen. Nachteil: alle Passagiere aus besagtem defektem Wagon mussten sich nun auf die restlichen Abteile verteilen und unserer war dabei der nächste auf ihrem Weg. Gesagt getan, unterdessen fand ich – hochschwanger fliehend vor der einfallenden Meute – im Speisewagen doch noch ein kleines Fensterchen.

Mit nur anderthalbstündiger Verspätung trafen wir im Hannover ein und erreichten custombus damit doch noch zu den Öffnungszeiten. Wir bekamen eine persönliche Führung durch unseren Bus und mussten uns allerhand Handgriffe merken. Und bald standen wir nun stolz wie Oskar alleine vor der Werkstatt und … versuchten die zufällig angeschaltete Standheizung wieder auszuschalten. (Anmerkung der Redaktion: der aufmerksame Leser weiß, dass es sich um den ersten warmen Tag des Jahres handelte und warm heißt in diesem Fall RICHTIG warm) Nachdem auch das geklärt war, ging es los und wir brachen zu unserer ersten T6our durch den Harz zurück nach Frankfurt auf.

 

Schwerer Abschied vom Skipperleben | Tag 8
Oster T6our 2017

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