Schwerer Abschied vom Skipperleben | Tag 8

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Kaum hat der Kapitän an diesem Morgen die Maschinen angeschmissen, legt er ein rasantes, aber langsam routiniertes Wendemanöver hin. Wer im gestrigen Beitrag aufgepasst hat, weiß sicher noch, dass wir eigentlich schon in der richtigen Richtung lagen. Und so frage auch wir uns und gleich danach ihn, was er denn vor hat. Behutsam bringen wir ihm bei, dass wir die Woody nicht mit nach Hause nehmen können und auch eigentlich gar nicht wollen. Da gäbe es auf jeden Fall dann doch schönere und neuere Boote. Kleinlaut übt er eine letzte Wendung und wir machen uns diesmal auf dem richtigen Weg Richtung Basis. Dort angekommen, finden wir zunächst keinen Platz mehr, aber schnell werden ein paar Boote zur Seite gerückt und eine Lücke für uns frei gemacht, in die unser Kapitän langsam schon fachmännisch einparkt. Nun beginnt der weniger schöne Teil und alles Gepäck wird wieder vom Boot ins Auto geladen. Danach machen wir uns noch einmal zu Fuß in die City von Agde, um ein letztes Petit Déjeuner zu uns zu nehmen, bevor wir uns auf die Heimreise machen.

Es bleibt festzuhalten, das Hausbootfahren immer wieder spannend ist. Zukünftig werden wir neben dem Vorhandensein eines Bugstrahlruders (das sich wieder mal als unerlässlich bewiesen hat) allerdings auch auf ein Bimini (Sonnensegel – diesmal hatten wir nur einen weniger windfesten, billigen und kleinen Sonnenschirm an Deck) Wert legen. Landschaftlich haben wir eine schöne Gegend vorgefunden, die allerdings von den Einheimischen besser behandelt werden sollte, um daraus ein unvergleichliches Erlebnis werden zu lassen. Auch die Distanz zum Meer haben wir etwas unterschätzt. So haben wir nur an drei Stellen einen einigermaßen naheliegenden Zugang zum Meer gefunden. Meistens trennten uns doch mindestens 2 km vom Strand, die ohne Fahrräder an Bord doch etwas lang werden können. Man sollte sich also darauf einstellen, auch in der größten Hitze, nicht ohne Weiteres ständig im Wasser Abkühlung finden zu können. Legt man darauf keinen Wert, findet man auf den Canal du Rhône à Sète ein ruhiges, gemütliches Plätzchen, auf dem man relativ Schleusenfrei auch als Anfänger in das Abenteuer Hausboot starten kann.

Ob wir zurückkehren, wissen wir noch nicht – aber ein Hausboot haben wir sicher nicht zum letzten Mal gesteuert.

 


Der Tag in Bildern


 

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