Idyllische Landschaft und tierische Weggefährten | Tag 3

Eingetragen bei: Allgemein, Camargue, Frankreich, Hausboot | 2

Um 8.30 Uhr am frühen Morgen versammelt der Kapitän der Woody seine verschlafene Crew und startet die Motoren. Pünktlich öffnet sich die Hebebrücke im Hafen von Frontignan. Direkt dahinter folgen wir unserem Vordermann und übersehen so die Bojen, die uns in einer Rechtskurve weitergeleitet hätten. Mit angehaltenem Atem erreichen wir jedoch ohne Aufzulaufen die andere Seite der Gefahrenstelle. Über den Étang d’Ingril erreichen wir den Étang de Vic, auf dem wir am einsamen Anleger Mas d‘ Angoulême zum Frühstück und einem anschließenden Spaziergang ans Meer rasten. Durch eine kleine Drehbrücke an der Halbinsel Maguelone, die auf Hupzeichen geöffnet wird, geht es weiter bis in die Strandhochburg Carnon.

 

Strand bei Mas d' Angoulême
Strand bei Mas d‘ Angoulême

 

Dort tanken wir an der Station unseres Charterers Les Canalous Frischwasser. Den Schlauch im Tank warten und warten wir auf das Erreichen des Höchstpegels. Liter um Liter verschwinden in unserem Boot. Nach einer gefühlten halben Stunde und langsam aufkeimenden Zweifeln, starte ich schließlich einen Rundgang und entdecke auf der dem Tank gegenüber liegenden Seite einen fröhlich plätschernden Wasserstrahl, der die Woody verlässt. Die Moral von dieser Geschichte: scheinbar gibt es Wassertanks mit verstecktem Überlaufschutz. (Bei der Andromeda aus dem letzten Jahr sprudelte das Wasser irgendwann aus dem Einfüllstutzen.)

 

Carnon Plage
Carnon Plage

 

Den restlichen Mittag verbringen wir damit, durch den orangefarbenen Einheitsbrei an hässlich eintönigen Wohnbunkern zum Strand zu laufen und dort ein herrlich erfrischendes Bad im von Wellen gepeitschten Mittelmeer zu nehmen. Nach dieser wiederbelebenden Abkühlung von stumpfsinnigmachender Sonnendauerbestrahlung, beschließen wir, noch heute in die hoffentlich schönere historische Altstadt Aigues Mortes zu fahren. Bei Gefallen können wir so noch einen Tag länger dort bleiben.

Der Weg dorthin ist herrlich. Umgeben von den Anfängen der Camargue mit weiten im Licht glitzernden Sumpflandschaften, werden wir von in Reih und Glied stolzierenden rosafarbenen Flamingos, weißen friedlich weidenden Camarguepferden und zahlreichen anderen Wasservögeln auf ihrer Jagd nach dem Alles entscheidenden Fisch begleitet. Weitere, diese Einträchtigkeit störende Boote, sind weit und breit nicht zu entdecken.

In Aigues Mortes angekommen, fahren wir vorbei am teuren Stadthafen und biegen linkerhand in den Kanal Richtung St. Gilles. Dort finden wir, unweit der Altstadt, ein idyllisches und vorallem kostenloses Plätzchen im Schilf. Zu den musikalischen Klängen der nahegelegenen und wohl angesagtesten Bar der Stadt, beschließen wir unseren zweiten Abend an Bord mit selbstgebackener Pizza und dem heimischen Wein (Gris) der Camargue.

 


Der Tag in Bildern


 

 

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2 Responses

  1. Christoph

    Heißt, ihr seid ziemlich frei in eurer Reisegestaltung (länger irgendwo bleiben/ kürzer bleiben je nach Wunsch)? Ist ja ein Traum zu wissen, dass man es selbst komplett in der Hand hat.

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