Ein Hausboot ist schnell gemietet – auch ohne Bootsführerschein. Doch dann tauchen sie auf, die Fragen, die einen schon einmal um den Schlaf bringen können. Damit das nicht passiert, habe ich an dieser Stelle einige (hoffentlich) hilfreiche Tipps für die Zeit vor und auf dem Boot zusammengetragen.

Da wir es als absolute Anfänger auch gerade hinter uns haben einen Hausbooturlaub ohne Vorkenntnisse zu planen, hoffe ich an dieser Stelle so manch einem den Einstieg in das Abenteuer Hausboot ein klein wenig zu erleichtern.

 

Die Fragen, wie man ein Hausboot überhaupt fährt, was beim Schleusen zu beachten ist und wie man ein Boot an Land festmacht, kann man sich ganz einfach mit den folgenden Videos im Vorfeld beantworten. Sie sind eine sehr nette Einstimmung auf das, was einen an Bord erwartet. »Zu den Videos

Es gibt etliche Anbieter, bei denen man führerscheinfrei ein Hausboot mieten kann. Wir entschieden uns für locaboat. Ein weiterer und auf der Seenplatte offenbar der meistgenutzte Charterer ist leboat, die meines Erachtens, die übersichtlichste Webseite ihrer Sparte betreiben. Wer es rustikaler mag und auf einer echten „Gartenhütte“ schippern möchte, dem stehen Anbieter wie bunbo zur Verfügung.

Das ist eine Frage, die nur sehr individuell beantwortet werden kann. Die Auswahl reicht hier von sehr rustikalen Bungalowbooten (von uns nur „die schwimmenden Gartenhütten“ genannt) über fährenähnliche Boote mit Wohnwagen darauf, bis hin zu exklusiven Yachten. Von Vorteil ist immer ein Boot mit Innen- und Außensteuerstand, sodass alle Wetterlagen gut abgedeckt sind. Spielt das Wetter mit, ist das Boot vom Außensteuerstand wesentlich übersichtlicher zu steuern.

Zur Streckenplanung auf dem Wasser eigenen sich die bekannten Routenplaner wie google maps nicht wirklich. Hier geht der Streckenverlauf ausschließlich über Land. Aber auch viele Wasserroutenplaner scheiden als geeignete Tools aus, da sie z.B. nur Luftlinie berechnen (skipperinfo.com) oder man keine Zwischenziele eingeben kann (www.yachtweb.de/toernplaner). Das einzige brauchbare Tool fand ich auf meiner Suche bei Yachtcharter Römer (www.yachtcharter-roemer.de/tourplanung.htm). Dieser berechnet die Routen nicht nur auf dem Wasser, sondern kann auch eine beliebige Anzahl an Zwischenzielen aufnehmen. Einzig die Einstellung des Starthafens ist etwas komplizierter, da hier wohl primär die Basisstation des Charterers angegeben ist. Um diese aus der Liste zu löschen, muss man einfach nur seinen gewünschten Starthafen als erstes Ziel eingeben und dann mit den kleinen Pfeilen in der Routenliste solange herumspielen, bis er an erster Stelle erscheint. Nun kann man die 2. Zeile löschen und seine weiteren Zwischenziele angeben.

Normalerweise ist an Bord schon eine Gewässerkarte vorhanden (einfach beim Charterer nachfragen). Will man jedoch schon im Vorfeld planen, kann ich an dieser Stelle die folgende Karte empfehlen: Touren-Atlas Wasserwandern 6. Mecklenburg-Vorpommern 1:75 000
Während der Tour hatten wir oft beide Karten in Verwendung, weil die von uns gekaufte stellenweise genauer war. Es kommt hier vor allem auf eingezeichnete Bojen, Untiefen und Anlege- bzw. Ankerplätze an.

Welche Handgriffe bei einem Schleusenvorgang zu machen sind, kann man sich am besten in diesem Video ansehen.
Grundsätzlich sollte man auf seiner Tour so wenig Schleusen wie möglich einplanen, denn es ist immer mit sehr langen Wartezeiten zu rechnen. Auf unserem Törn standen wir zwischen einer halben und 4 Stunden im Wartestau. Mit Glück ergattert man dabei einen der begehrten Pöller und kann sein Boot festmachen, während man die Wartezeit für eine gemütliche Pause an Deck nutzt. Leider kommt es aber auch vor, dass man nicht „anlegen“ kann und man das Boot auf der Stelle „stehen“ lassen muss. Auf Grund von Strömungen und Wellengang macht dies ein Boot aber nicht von alleine, sondern nur mit Hilfe von Bugstrahlruder und dem Spiel mit dem Gashebel, was ständige Aufmerksamkeit erfordert.

Nein, ganz so schlimm kommt es nicht ;-). Die meisten Hausboot verfügen über eine Toilette, die sich nur darin von herkömmlichen unterscheidet, dass man auf Knopfdruck sowohl abpumpen als auch erneut Wasser in die Toilette hinein pumpen muss. Auch die Entsorgung ist nicht halb so schlimm, wie z.B. bei einem Wohnmobil. Man muss keine Abwassertanks durch die Gegend tragen und per Hand entleeren. Sollte es bei der Dauer der Tour überhaupt notwendig sein, fährt man in einen Hafen (welcher hier die Möglichkeit zur Fäkalienentsorgung anbietet findet man in jeder guten Gewässerkarte), wendet sich an den Hafenmeister und bekommt dann von diesem den Abwassertank mit Hilfe eines Schlauches ausgepumpt. Danach kann man dann selbst noch seinen Frischwassertank mit einem Schlauch wieder auffüllen und weiter gehts.
Auch auf eine warme Dusche muss man an Bord nicht verzichten. Einige Boote bieten diesen Luxus sogar auf der Badeplattform. Bei unserer Tour kam es dabei zeitweise jedoch zu anfänglich starken Kalt-, Warmschwankungen, aber nach einer gewissen Zeit hat sich auch das meistens eingependelt.

Um diese Frage zu beantworten, lade dir hier die Hausboot-Packliste herunter. Packliste Hausbooturlaub

Dann bitte ich um eine kurze Nachricht, damit ich die Liste ergänzen kann. info [at] goburra.de

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