Ankunft auf der Woody Woodpecker | Tag 1

Eingetragen bei: Allgemein, Camargue, Frankreich, Hausboot | 2

Nach einer Irrfahrt durch Agde – auf der Suche nach einer Adresse mit 4 Straßenangaben – finden wir schließlich das blau-weiße Büroschiff von Les Canalous. Direkt davor gelegen, begutachten wir schon einmal unser Schiffchen live und in Farbe – doch es soll anders kommen.

Im Büro erwartet uns ein – mal was Neues – rein französisch sprechender aber sehr bemühter Angestellter, der uns kurze Zeit später verständlich macht, dass wir wegen eines Motorschadens, ein Upgrade auf ein größeres Boot bekommen. Er übergibt uns die „Woody Woodpecker“ mit Platz für 10-12 Personen in 4 Kabinen, auf 12,6 Metern Länge und 4,2 Metern Breite. Wir sind uns allerdings nicht ganz sicher, ob uns das so vorteilhaft erscheinen soll, immerhin müssen wir diese Wuchtbrumme auch durch den Kanal und in Parklücken manövrieren können.

Woody Woodpecker
Woody Woodpecker

Die Gruppe, die vor uns auf der Woody gereist ist, überlässt uns ihre gesammelten Vorräte, weil sie sie wahrscheinlich nicht mit im Zug zurück transportieren wollen. Trotzdem müssen wir nochmals einkaufen und nutzen so die 2 Stunden, die uns noch bis zur Empfangsnahme unseres Bootes bleiben (30 Minuten davon alleine vor einer Bahnschranke, die sich nach 3 Autos bereits wieder für den nächsten Zug senkt – viel Verkehr für so ein Kaff).

Zurück am Basishafen erklärt uns ein netter und – oh Wunder – diesmal deutschsprechender Franzose, der sich durch seinen Pfälzer Dialekt unverkennbar als Elsässer outet, die Handhabung der Tarpon 47n. Wer sich an unsere letzte Tour erinnert weiß, warum wir ihn auch nach dem Nachtlicht fragen. Diesmal fest installiert, bietet er uns freundlich an, sie natürlich für uns anzuschalten, falls wir auf Schnaken stehen (auf gut Deutsch: sie interessiert hier, wie so vieles, keinen – außer die stechenden Mistviecher).

Auf unserem Weg durch die erste und bis vor die zweite seit 10 Minuten geschlossene Schleuse, kommen wir so an einigen zugemüllten oder bereits gekenterten Booten vorbei, an deren Entsorgung wohl keiner ein Interesse zu haben scheint. Auch der Kanal an sich ist Sinnbild für das französische Laissez-faire – die Abwässer aus den Booten werden kurzerhand…direkt in den Kanal geleitet. So kann sich wohl jeder die Farbe des Wassers vorstellen und das man zum Schwimmen lieber auf das zum Glück nahegelegene Meer ausweicht.

Trotzdem liegen wir nun also, noch nicht weit von unserem Ausgangspunkt entfernt, vor der Schleuse und genießen unseren ersten Abend an Bord – bis sich morgen um 9 Uhr die Schleusentore für uns und unseren Riesenspecht öffnen.


Der Tag in Bildern


 

 

 

 

Die Le Boat App im Test
Das Geheimnis um die verschwundene Kirche | Tag 2

2 Responses

  1. Bibo

    Macht das Tatsache so einen riesen Unterschied?
    30cm in der Breite erscheinen einem nun in der Theorie erstmal gar nicht so viel mehr….

    Das Wetter scheint ja aber ganz gut zu sein, oder?

    • goburra

      30 cm Breite und 2 Meter in der Länge
      Aber bisher ging alles ohne Schrammen ab 🙂

      Wetter ist super…fast schon zu krass, weil den ganzen Tag die Sonne runter brennt und wir nur einen winzigen Schirm an Bord haben

Hinterlasse einen Kommentar